Sammeln, Sezieren, Bestimmen, Präparieren – Realität und Fiktion vereinen sich zu einem Amalgam, durch das eine Grenzziehung zwischen diesen unmöglich wird. Die empirische Herangehensweise als auch ihre damit verbundenen Forschungsergebnisse können als Basis und Ausgangpunkt der künstlerischen Praxis von IRIS-A-MAZ verstanden werden. Die Rolle des Forschers ist ihres Erachtens der des Künstlers sehr ähnlich, da beiden das wesentliche Moment des Suchens zugrunde liegt. Was die künstlerische Forschung allerdings von der wissenschaftlichen unterscheidet, ist das Motiv ihrer Suche. (Mascha Pöhls)
Die Künstlerkollaboration IRIS-A-MAZ arbeitet seit 2001 an Raum-Installationen. Sie nutzen dabei vorwiegend die Medien Video, Fotografie und Performance. Das Duo besteht aus Iris Holstein und Matthias Hederer.

www.iris-a-maz.de

Belvedere – ein Naturgemälde
Eine Hütte mit einem Razzle-Dazzle Muster bemalt als Ausdruck menschlicher Rationalität.
Darum herum und darin: Pflanzenwuchs und tiereisches Leben. Alles ist vom Menschen beeinflusst, doch kann der Mensch die Dinge nicht entgültig formen, lediglich nach seinen Vorstellungen reorganisieren. Er kann den Lauf der Dinge in eine Richtung ändern, doch die Dynamik dabei bleibt für ihn unergründlich.
„Belvedere“ bezeichnet einen Aussichtspunkt in einem italienschen Renessancegarten. Der Blick kann von diesem Punkt aus über den Garten schweifen, doch in der Ferne verschwimmen die Grenzen zwischen Garten und umgebender wilder Natur. Alexander von Humboldt bezeichnet diesen Gesamteindruck auch als „Naturgemälde“.
Hier ist der Garten ein Pflanzenlabor. IRIS-A-MAZ erzeugen in einer vorgefundenen Hütte ein künstliches Klima. Pflanzen aus der bereits vorhandenen Samenbank und verschiedene gärtnerisch eingebrachte Exemplare werden bei ihrem Wuchs beobachtet: ein Laborversuch bei knapp 100% Luftfeuchtigkeit und einer Beleuchtung wie in den unteren Schichten der tropischen Regenwälder.

Totalansicht_IRIS-A-MAZ                            Nebelwald_Iris-A-Maz

 

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